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Vielfalt statt Schottergärten

Textvorlage Gemeindezeitung

Schottergärten sind in ihrer Optik absichtlich sehr einfach gehalten. Eine Bepflanzung mit Gräsern oder Stauden ist spärlich bis gar nicht vorhanden. Höhenunterschiede gibt es meist keine. Der Wunsch ihrer Besitzer:innen ist ein möglichst geringer Pflegeaufwand. Aber gerade diese Gärten sind sehr arbeitsintensiv, was auf den ersten Blick nicht immer gleich ersichtlich ist. Es gibt zahlreiche Argumente und Nachteile, welche gegen Schottergärten sprechen und für eine naturnahe Gartengestaltung. Möchte man die pflegeleichte und kostengünstigste Variante wählen, sollte man immer zuerst an bunte, artenreiche Blühstreifen denken, die für Mensch und Natur vielfach Gutes tun.

Argumente, die gegen einen Schottergarten sprechen

Ökologisch wertlos

Die Bepflanzung ist spärlich bis gar nicht vorhanden und oft werden Pflanzen ausgewählt, die keine Nahrung für Tiere und Insekten zur Verfügung stellen. Auf diesen Flächen siedeln sich flugfähige Samen von Pflanzen an, die ungewünscht sind und oftmals mit Pestiziden bekämpft werden. Wiesengesellschaften und Wildblumenbeete sind im Vergleich dazu sehr lebendig und artenreich und geben vielen Lebewesen eine Nische zum Wohnen. Schotter ist nicht gleich Schotter.

Teuer und energieaufwendig

Schotter kostet viel und er wird nach einiger Zeit schmutzig. Algen, Moos, Flechten, Laub und vieles mehr verfärben die Steine und sammeln sich in den Zwischenräumen. Um diesen sauber zu halten greift der Gartenbesitzer zur Chemie oder säubert die Steine mit Hochdruckreiniger, was wiederum arbeitsintensiv und energieaufwendig ist.

Nachteile von Schottergärten in Kürze

  • Kurzfristig wie langfristig sind Schottergärten teuer in Anschaffung und Pflege!
  • Aufgrund des geringen Pflanzenbewuchs oder nicht heimischer Pflanzen gibt es für Gartentiere kaum Nahrung und Lebensraum.
  • Schotter wird im Sommer sehr heiß, was für diesen Bereich lebensfeindliche Bedingungen schafft. Pflanzen, Tiere und Menschen werden diese „Hitzeinseln“ meiden. Zudem werden auch die naheliegenden Gebäude aufgeheizt, was wiederum den Wohnkomfort senkt.
  • Algen, Moos, und Flechten färben den Schotter in diverse Grün,- und Grautöne. Daher ist regelmäßiges Reinigen nötig (Hochdruckreiniger, Einsatz von Chemie), wodurch auch der Wasserverbrauch steigt.
  • Oftmals werden Pestiziden gegen Unkräuter aus Anflug eingesetzt.
  • Durch den geringen Pflanzenbewuchs auf den Schotterflächen kann weder Feinstaub noch Lärm gefiltert werden.
  • Bei der Neuanlage wird der Boden verdichtet und zerstört – Verdichtete Böden können das Wasser nicht versickern lassen, weshalb auch Überschwemmungen begünstigt werden.

Alternativen zu Schottergärten

Es gibt zahlreiche Gestaltungsalternativen, die den Pflegeaufwand gering halten und zugleich der Biodiversität dienen.

Im neuen Vortrag „Vielfältige Lebensräume im Garten“ zeigt der erfahrene Naturgartenplaner Andreas Kerbler auf, wie man mit einfachen Mitteln ökologisch wertvolle Gartenflächen anlegen kann.


HINWEIS: Honorarfrei verwendbar bei Namensnennung (Text: Klimabündnis OÖ) sowie Verwendung Logo Bienenfreundliche Gemeinde

Den Text zum Download findet ihr hier.

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