Perg
Bienenfreundliche Gemeinde seit 2020.
„Man kann sich an den Bienen ein Beispiel nehmen, sie sammeln den Honig – ohne die Blume zu zerstören.“
Bienenbeauftragte Gottfried Wimmer & Ingrid Pilsl
Wo es bei uns summt:
Neugestaltung der Bahntrasse
Im Rahmen des Projektes „Bienenfreundliche Gemeinde – Oberösterreich blüht auf“ haben die Mitarbeiter des Bauhofs Perg die artenarme Fettwiese beim Bahnübergang in der Naarnerstraße zu einem Blütenmeer mit einem vielfältigen Nahrungs- und Lebensraumangebot für Bienen und Insekten umgestaltet.
Dabei wurde zuerst der vorhandene Bewuchs entfernt, der Boden abgemagert und mit Dauer-Blumenwiesensamen besät, so das sich über die Jahre eine artenreiche Magerwiese mit vielen Blühpflanzen entwickeln kann. Warum „nur“ drei Bäume gepflanzt wurden hat den Grund, dass die sonnenhungrige Blumenwiese nicht zu sehr beschattet wird und sich die Nährstoffeinträge in die Blumenwiese durch das Laub und die Früchte der Bäume in Grenzen halten. Bei der Baumauswahl wurde bewusst auf drei verschiedene Bäume gesetzt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen und so über einen langen Zeitraum den Insekten Nahrung bieten und die zudem rauchhart, hitzeverträglich, Stadtklima fest sind, und nicht zu groß werden. Die Blumenwiese hat im Mai und Juni ihren Blühhöhepunkt. Danach muss sie gemäht werden. Um den Bienen und Insekten auch davor und danach Nahrung zu bieten wachsen auf zwei Pflanzinseln unterschiedliche, sorgfältig ausgewählte Blühsträucher und Stauden. Offene Kiesflächen mit Betonpfützen als Wasserquellen für die Bienen und zwei Insektenhotels sowie Totholz vom alten Bestand, schaffen auf einer kleinen Fläche hochwertige Lebensräume für verschiedene Insekten. Durch die unterschiedlichen Blühzeitpunkte der Wiesenblumen, Stauden, Sträucher und Bäume wird den Bienen vom Februar bis Oktober Nahrung geboten. Die vielen Strukturen auf der Fläche – Bäume, Sträucher, Stauden, Wiese, Kiesfläche, Wasser, Insektenhotel – schaffen in diesem kleinen Raum ein großes Lebensraumangebot. Zum Verweilen im Blütenmeer und beobachten der Storchenfamilie lädt nun auch ein Sitzbankerl ein und ein zweites kommt noch dazu. Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an Herrn Josef Schöberl der bei der Anlage der Blumenwiese mit seiner Umkehrfräse tatkräftig mitgeholfen hat und an die Schüler und Lehrer des Poly Perg, für die Wasserstellen aus Beton und die zwei schönen Insektenhotels die von ihnen entworfen und gebaut wurden.
Blumenwiesen und ökologische Pflege
Eine ca. 1 ha große Blühfläche unter dem Friedhof wird 2-mähdig bewirtschaftet. Die Bevölkerung nimmt diese Fläche überwiegend positiv wahr. Gemeinsam mit Schülern wurde der Kreisverkehr Greinerstraße als „Bienenkreisverkehr“ gestaltet. Mehrere Fahrbahnteiler wurden hinsichtlich der Mahd umgestellt bzw. teils wurden Initialflächen angelegt. Auf ca. 2.500 m² in der Freizeitanlagen erfolgte die Umstellung der Mahd. Bei Austausch bzw. Bepflanzung von Bäumen, Sträuchern, Blumen auf öffentlichen Flächen, wird seitens der Bauhofgärtnerei bereits sehr auf die Bienen- und Insektenfreundlichkeit geachtet.
Mit Unterstützung des Verschönerungs- und Siedlervereins, fand unterhalb des Stefanie – Hain’s bereits eine Bepflanzung mit einer Vielzahl von Stauden und Bienenfreundlichen – Pflanzen statt. Der örtliche Imkerverein betreut einen Bienenschaukasten, der entlang des vorbeiführenden Gehweges aufgebaut ist. Im Sommer können interessierte – den Bienen bei ihren geschäftigen Treiben zusehen und weitere Wildinsekten entdecken.
Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Mit Beschluss des Gemeinderats (01/2018) zum Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im öffentlichen Bereich, ist Perg „pestizidfreie“ Gemeinde.