Blog
Bienenfreundliche Gemeinde St. Florian summt international
Die brasilianische Delegation der FOIRN, die als Partnerorganisation des Klimabündnis die Interessen der indigenen Bevölkerung am Rio Negro vertritt, war in Oberösterreich zu Besuch und hat in der Bienenfreundliche Gemeinde St. Florian bei Linz Halt gemacht.
Seit 1993 pflegen die Klimabündnis Gemeinden hier in Österreich eine internationale Partnerschaft mit dem Dachverband der indigenen Organisationen vom Rio Negro. Derzeit besucht eine Delegation Österreich, um den politischen Austausch vor Ort zu suchen und unterschiedliche Initiativen kennenzulernen. „Landwirtschaft und Imkerei sind auch am Rio Negro bis heute wichtig für die Förderung der lokalen Biodiversität und ein verbindendes Element zwischen unseren beiden Welten“, weiß Projektleiterin Kerstin Bär. Was könnte da also besser passen, als ein Besuch in St. Florian bei Linz, wo ein herzlicher Empfang durch Bürgermeister Bernd Schützeneder, Mitarbeiter des Amts sowie Bienenbeauftragten und Imker Kurt Feichtner bereitet wurde.
Bei einer Kurzexkursion zu einigen Stationen des sehenswerten Bienenlehrpfades von St. Florian wurden Themen wie Wildbienen, Biodiversität aber auch Honiggewinnung besprochen. Die Imkerei hat am Rio Negro keine lange Tradition. „Honig wurde bei uns bis vor Kurzem direkt aus den Bienenstöcken auf den Bäumen geerntet und diente früher vor allem medizinischen Zwecken. Heute süßen wir damit auch Speisen“, erzählt Dario Baniwa, der aktuelle Präsident der FOIRN. Erste Versuche der professionellen Imkerei mit verschiedenen Arten stachelloser Bienen zeigen jedoch, dass die Honiggewinnung Potenzial für die lokalen Gemeinschaften sowie eine Vermarktung an Tourist:innen hat. Der Meliponi-Honig wird nicht geschleudert, sondern in Handarbeit mit Spritzen aus den Waben gesogen.
„Wir hoffen, in Zukunft am Rio Negro die Produktion noch erhöhen zu können, um den Imker:innen somit ein gutes Einkommen zu sichern. Bislang scheitert das vor allem an den strengen Hygienebedinungen, die eine professionelle Vermarktung erschweren“, weiß Lieferketten-Expertin Ana-Letícia Pastore Trindade von der Klimabündnis-Partnerorganisation ISA (Institut für Soziales und Umwelt aus Brasilien).
Als Dank für den herzlichen Empfang überreichte der Präsident der FOIRN Dario Casimiro Baniwa Trockenfrüchte und einen handgeflochtenen Korb an Bürgermeister Bernd Schützeneder und Bienenbeauftragten Kurt Feichtner. Diese bedankten sich im Gegenzug mit einer Aufnahme aller Symphonien von Anton Bruckner sowie mit zwei Gläsern Wald- und Blütenhonig aus St. Florian.
„Diese Art des Austauschs zeigt, dass es da wie dort wichtig ist, dass wir alle am selben Strang ziehen und unseren Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leisten“, resümiert Georg Wiesinger den gemeinsamen Abend in St. Florian.
zurück zur Übersicht