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Das große Summen
Wildbienen und Nestansammlungen - Textvorlage Gemeindezeitung
Nicht nur Honigbienen können in großer Stückzahl auftreten, auch einige Wildbienenarten sind vor allem in den Frühjahrsmonaten gehäuft anzutreffen. Diese Wildbienen leben als Einzelgänger – sind also sogenannte Solitärbienen – können aber an besonders geeigneten Nistplätzen in großer Anzahl auftreten.
Wildbienen leben meist nur wenige Wochen – je nach Art schlüpfen sie im Frühling, manche im Sommer oder wiederum andere Arten erst im Herbst aus ihren Brutzellen. In ihrem kurzen Leben geht es einzig um das Hervorbringen von Nachkommen. Nach der Paarung geht es daher sofort ans Anlegen der Brutröhren für den eigenen Nachwuchs und ans fleißige Sammeln von Pollen und Nektar für die Bienenbrut. Dabei erledigen die Wildbienen ganz nebenbei eine für uns Menschen sehr wesentliche Aufgabe: die Bestäubung.
Wenn die Lebenszeit des Wildbienen-Weibchens zu Ende ist, sind hoffentlich ausreichend Brutzellen mit einem Wildbienen-Ei sowie Pollen- und Nektarvorrat versehen, sodass im Jahr darauf genügend junge Bienen schlüpfen können und der Lebenskreis von vorne beginnen kann.
Der Großteil der Wildbienenarten (50 – 70 %) nistet in selbstgegrabene Gänge in den Boden und bevorzugt dafür vegetationslose oder spärlich bewachsene, sonnenexponierte Flächen. Solche offenen Bodenstellen sind oft ein knappes Gut.
Entscheidend für die Nistplatzwahl ist auch die Nähe zu geeigneten Pollen- und Nektarquellen. Vor allem kleine Wildbienenarten fliegen nur wenige hundert Meter. Ist die Nahrungsquelle zu weit vom Nistplatz entfernt, ist der Bruterfolg reduziert oder fällt schlimmstenfalls ganz aus.
In unserer ausgeräumten Landschaft ist es für die Wildbienen meist nicht einfach, einen geeigneten Nistplatz mit der passenden Nahrungsquelle in der Nähe zu finden. Ist jedoch eine ideale Stelle gegeben, kann es bei Arten der Sandbienen, Seidenbienen, Pelzbienen uvm. vorkommen, dass sie dicht an dicht ihre Nistgänge anlegen und dort ein emsiges Gewusel und Gewimmel von summenden Bienen vorherrscht. Dennoch handelt es sich nicht um ein Bienenvolk, sondern um einzeln lebende Wildbienen: jedes Weibchen kümmert sich nur um die eigenen Brutröhren, die in die Erde oder in den Sand gegraben werden!
Dieses gesellige Nisten und dadurch zahlreiche Auftreten der Bienen führt häufig zu Besorgnis. Aber keine Angst: zum einen ist das lebhafte Treiben nach wenigen Wochen wieder vorbei und zum anderen sind die Wildbienen nicht aggressiv – sie haben kein Volk zu verteidigen und stechen nur aus Notwehr (bei Quetschung o.ä.). Aber selbst dann bleibt es oft nur bei dem Versuch zu stechen, da die meisten Wildbienenarten mit ihrem Stachel unsere Haut nicht durchdringen können.
Solltet ihr also auf so ein summendes Fleckchen Erde stoßen, erfreut euch daran, die Wildbienen ganz aus der Nähe beobachten zu können, und seid euch gewiss: das große Summen ist ein wundervolles Naturschauspiel, welches bald wieder vorüber ist!
HINWEIS: Honorarfrei verwendbar bei Namensnennung – Text: Klimabündnis OÖ (Margit Zauner) sowie Verwendung Logo Bienenfreundliche Gemeinde
Den Text zum Download findet ihr hier.
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