Schwertberg
Bienenfreundliche Gemeinde seit 2019.
Viele Lebensräume der Insekten sind zerstört worden, wir als bienenfreundliche Gemeinde haben die Verantwortung/Vorbildwirkung der Vielfalt wieder Raum zu geben.
Rainer Gradl
Wo es bei uns summt:
Unser „Startprojekt“ – Pflegeumstellung
Bei bereits abgemagerten Flächen von einigen hundert Quadratmetern am Kalvarienberg und am Heimkehrerkreuz wurde die Bewirtschaftung umgestellt, um die Vielfalt zu fördern und um abzuschätzen, wie diese 1-2 mal jährliche Mahd von den Gemeindearbeitern und der Bevölkerung mitgetragen wird. Hr. Gerhard Kleesaadl (Flora Oberösterreich) hat dort unter anderem den seltenen Finger-Ehrenpreis bestimmt. Eine Informationstafel wurde aufgestellt um den SchwertbergerInnen die vorkommenden Pflanzen und den Sinn der Umstellung zu erklären. Die Fläche war ideal, weil sie die Kalvarienbergkapelle einrahmt und oft besucht wird. Ein sehr gelungener Start 2018 in unser Projekt Vielfalt.
„Die Suche nach öffentlichen Flächen zum bienenfreundlich gestalten“
Einzigartig war die aktive Suche nach möglichen Flächen in Schwertberg um dieses Projekt zu erweitern. Unser Bürgermeister Max Oberleitner und der Bienenbeauftragte Rainer Gradl erklärten innerhalb kürzester Zeit ca. 35.000m2 zur bienenfreundlichen Fläche. Wiesenstreifen entlang der Aist, große Flächen der neuen Retentionsbecken die als Hangwasserschutz in Schwertberg installiert wurden, Brachflächen unterhalb des Friedhofes usw. wurden „umgewidmet“. Es war eine Riesenfreude, wenn Ideengeber und Verantwortliche bereit sind, Projekte unkompliziert umzusetzen. So große Flächen von kontinuierlicher Bewirtschaftung (alle 2-3 Wochen mit Rasenmäher und Motorsense) umzustellen auf 1-2 jährige Mahd ist eine Herausforderung. Deshalb ist es so wichtig, dass die Gemeindearbeiter diese Maßnahmen auch mittragen. Spannend waren auch die Rückmeldungen der SchwertbergerInnen. Anfänglich war eher eine negative Stimmung. Bienenfreundliche Flächen sind nicht immer schön anzusehen. Die trockenen Sommer 2018 und 2019 ließen die Blumen schnell abblühen und das Gras verdorren. Im Jahr 2020 gab es jedoch schon Anrufe, warum schon gemäht wird, wenn doch noch Blumen blühen. Natürlich hat die ständige Präsenz in den Medien geholfen, dass es wichtig ist unseren Insekten Unterschlupf zu bieten. Schlussendliche gewinnt die Natur und auch die Schwertberger Bevölkerung.
„Unser Obstbaumprojekt“
Beim neu errichteten Römerrastplatz entlang des Radweges wurde eine Schautafel, ein Blühstreifen und eine Obstbaumallee angelegt. Der Rastplatz ist mit verschiedenen Laubbäumen und Sträuchern umrahmt, natürlich alles bienenfreundlich und somit wertvolle Nektarspender und Lebensräume. Den Radfahrerinnen begleitet ein Stück Richtung Donau die Obstbaumallee. Birnen und Apfelbäume, alles alte Sorten die ab dem Spätsommer bis in den Herbst zum Verkostung einladen. Ein wunderschöner Anblick von der Obstbaumblüte bis zur Winterruhe.